Ergonomie im Büro – Schlüssel zum gesunden Arbeiten

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Bürotätigkeiten galten lange als "belastungsarm". Wir lassen uns in den Bürostuhl fallen und stehen oft erst nach Stunden wieder auf – was kann da schon schief gehen? Eine ganze Menge, wie wir mittlerweile wissen.

Vor allem das Dauersitzen ist eine Strapaze für den Körper, die Bandscheiben werden um 40 bis 100 Prozent stärker belastet als im Stehen. Auch unsere Augen leisten Schwerstarbeit. Gleichzeitig fährt durch die Bewegungslosigkeit unser Stoffwechsel herunter und der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt. Eine Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ergab: Fast 80 Prozent der Beschäftigten an Computerarbeitsplätzen klagen über Schulter-, Nacken-, Rücken-, Kopf- und Augenschmerzen. Hinzu kamen Herz-Kreislauf-Beschwerden und Erkrankungen der Verdauungsorgane. Doch es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, das Arbeitsumfeld positiv zu beeinflussen und sich durch eine ergonomisch besser gestaltete Arbeit dagegen zu wappnen.

Rücken gerade, Augen entspannt?

Damit das Arbeiten beschwerdefrei bleibt, kann man häufig schon mit einfachen Mitteln beitragen: Tisch, Stuhl und Monitor sollten auf die eigenen Bedürfnisse eingestellt sein. Gute Lichtverhältnisse sind nicht nur für die Augen wichtig, sondern tragen zu einer gesunden Sitzhaltung bei. Regelmäßiges Lüften und Pflanzen im Büro beugen dicker Luft vor. Ganz besonders wichtig: Ein gesunder Haltungsmix aus Bewegung, Stehen und Sitzen, regelmäßige Bewegungspausen bei nicht zu vermeidenden Sitzmarathons und „dynamisches Sitzen“ mit häufigen Positionswechseln. Denn auch für den teuersten Bürostuhl und die günstigste Sitzhaltung gilt: Der beste Stuhl ist immer der, auf dem man gerade nicht sitzt und die beste Sitzhaltung ist immer die nächste! 60 Prozent dynamisches Sitzen, 30 Prozent Stehen und 10 Prozent gezieltes Umhergehen lautet die Empfehlung für einen rückenfreundlichen Arbeitstag im Büro.

So sitzen Sie richtig

Gesund sitzt, wer die Sitzfläche komplett einnimmt und die bewegliche Rückenlehne nutzt. Ein leicht nach vorne gekipptes Becken unterstützt die Wirbelsäule in ihrer natürlichen, aufrechten Form und vermeidet den Rundrücken. Die Schultern hängen locker, die Fußsohlen stehen fest auf dem Boden.

  • Arme und Beine sollten im rechten Winkel sein können! Sitzhöhe richtig einstellen und Tischhöhe dazu anpassen!
  • Nutzen Sie den Arbeitsstuhl vollständig aus!    
  • Sitzen Sie aufrecht! Nutzen Sie die Rückenlehne!         
  • Sitzen Sie dynamisch! Bewegen Sie sich!           
  • Nutzen Sie Armlehnen, Fußstützen und Handballenauflagen!

(Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin)

Schreibtisch, Bildschirm & Co. – darauf sollten Sie achten

  • Der Blick auf den Bildschirm sollte leicht nach unten gerichtet sein!
  • Die Abstände zwischen den Augen und dem Bildschirm sowie zwischen den Augen und der Tastatur sollten zwischen 50 und 80 cm (je nach Bildschirmgröße) betragen!
  • Auf der Arbeitsfläche und im Bildschirm sollen sich Fenster oder Leuchten nicht spiegeln!
  • Über den Oberschenkeln sollte bei richtiger Sitzposition eine Handbreit Platz bis zur Tischplattenunterkante sein!
  • Die Unterarme sollten einen 90 Grad Winkel zu den Oberarmen bilden, wenn Sie auf dem Tisch aufliegen!
  • Zwischen Schreibtischkante und Tastatur sollte ein Abstand von 10 bis 15 cm sein, damit die Handballen gut aufliegen können!
  • Die Hand sollte auf der Maus aufliegen, so dass eine Bewegung aus dem gesamten Arm anstelle des Handgelenkes erleichtert wird!

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